1. Was ist ICP-MS?
ICP-MS (induktiv gekoppelte Plasma-Massenspektrometrie), ist eine leistungsstarke Analysemethode, mit der sich fast alle Elemente des Periodensystems im Spurenbereich nachweisen lassen. Daher wird die ICP-MS in vielen Industriezweigen, wie zum Beispiel in der Umwelt- und Pharmaindustrie, zur Prüfung und Überwachung eingesetzt.
2. Welche Elemente lassen sich mit der ICP-MS-Technologie nachweisen?
Bis auf wenige Ausnahmen kann ein ICP-MS alle natürlich vorkommenden Elemente und ihre Isotope messen. Wasserstoff (H) und Helium (He) haben Atommassen, die zu gering sind, um von dem Massenspektrometer erfasst zu werden. Fluor (F) und Neon (Ne) lassen sich nicht durch ein Argonplasma ionisieren und können daher nicht gemessen werden. Und aufgrund des hohen Anteils der Gase Argon (Ar), Stickstoff (N) und Sauerstoff (O) in der Luft und im Plasma ist eine Analyse dieser Gase nicht möglich.
3. Wofür wird ein ICP-MS verwendet?
ICP-MS wird heute in vielen Bereichen regelmäßig genutzt – zum Beispiel für Tests bei Lebensmitteln, Medikamenten, Umweltproben oder in der Geochemie. Hauptsächlich misst sie, welche Elemente in einer Probe stecken und wie viel davon. Dabei dient eine aus Kalibrierstandards erstellte Kalibrierkurve als Referenz, um die Konzentration der in der Probe vorhandenen Elemente zu bestimmen.
4. Welche Probenarten können mit der ICP-MS analysiert werden?
Am häufigsten werden flüssige Proben mit der ICP-MS analysiert. Folglich werden die Materialien bei der Probenvorbereitung häufig durch Verfahren wie Aufschluss oder Auflösung in eine flüssige Form überführt. Es ist jedoch auch möglich, Aerosole direkt aus Feststoffen durch Techniken wie Laserablation zu erzeugen.
5. Welche Vorteile hat die ICP-MS gegenüber anderen Analysetechniken?
Die wichtigsten Vorteile der ICP-MS sind ihre Fähigkeit, nahezu alle Elemente in einer einzigen Analyse zu messen, sowie ihre hohe Empfindlichkeit. Dadurch ist der Nachweis von Spurenelementen in Konzentrationen von nur einem Teil pro Billion möglich. Außerdem hat sie einen großen dynamischen Bereich von bis zu 10 Größenordnungen. Darüber hinaus ist die ICP-MS ein wichtiges Instrument für die Isotopenanalyse, bei der Isotopenverhältnisse als Tracer oder zum besseren Verständnis bestimmter Prozesse verwendet werden.
6. Was sind häufige Interferenzen bei der ICP-MS?
Wenn zwei Ionen bei der ICP-MS die gleiche Masse pro Ladung haben, kann das zu Störungen im Messsignal führen – man nennt das spektrale Interferenz.
- Bei Isotopen verschiedener Elemente, die die gleiche Atommasse aufweisen (innerhalb der Auflösung des Massenspektrometers), spricht man von einer isobaren Interferenz.
- Polyatomare Interferenzen werden durch Ionen verursacht, die aus dem Plasma, der Probenmatrix oder den atmosphärischen Gasen stammen und ein identisches Masse-Ladungs-Verhältnis wie die Ionen des Analyten aufweisen.
- Doppelt geladene Ionen entstehen, wenn Elemente eine zweite Ionisierungsenergie besitzen, die niedriger ist als die erste Ionisierungsenergie von Argon. Diese Elemente bilden eine kleine Anzahl doppelt geladener Ionen, die bei der Hälfte ihrer nominalen Masse gemessen werden.
Matrixinterferenzen beeinträchtigen die Analysensignale generell und sind auf die Probenmatrix zurückzuführen. Dazu zählen Probentransporteffekte, Plasmaeffekte und Raumladungseffekte.
7. Was ist der Unterschied zwischen ICP-OES und ICP-MS?
Obwohl beide Verfahren ähnliche Namen tragen, da sie ein induktiv gekoppeltes Plasma (ICP) verwenden, sind ihre Funktionsprinzipien grundlegend verschieden. Bei einem ICP-MS dient das Plasma zur Ionisierung der Probe, und die entstehenden Ionen werden dann in einem Massenspektrometer analysiert. Bei einem ICP-OES hingegen wird ein optisches Spektrometer verwendet, um das von angeregten Atomen und Ionen emittierte Licht zu untersuchen. Aus analytischer Sicht gilt die ICP-MS als die empfindlichere Technik und wird daher vorwiegend für die Spurenanalytik eingesetzt. Die ICP-OES hingegen ist robuster und wird in der Regel für die Analyse von Proben mit höherer Konzentration verwendet.
8. Was macht der Zerstäuber bei der ICP-MS?
Der Zerstäuber bei der ICP-MS macht aus der flüssigen Probe ein feines Aerosol – also winzige Tröpfchen im Gas. Dieses Aerosol wird dann ins Plasma geleitet.